Checkliste als Symbol für die verschiedenen To Dos im Bereich Lizenzmanagement

Lizenzmanagement fest im Griff – Das sollten Sie wissen!

Relevanz, Status quo & Vorteile

Lizenzmanagement wird heutzutage wohl in jedem Unternehmen mehr oder weniger betrieben. Allerdings gibt es große Unterschiede zwischen einem Lizenzmanagement, das wirklich aktiv erfolgt und einem, welches eine Person notgedrungen nebenher mitbetreut. Dass das Thema nicht nur Relevanz für Compliance hat, sondern auch Kosten und Risiken minimieren kann, zeigt dieser Beitrag.

On-premise, Cloud & Co.: Wo spielt Lizenzmanagement eine Rolle?

Das Lizenzmanagement tangiert eine Vielzahl unterschiedlichster Hersteller, Produkte und Umgebungen – ob Workstation, Server, on-premise oder Cloud. Insbesondere auf Servern stellen die korrekte Erfassung und der Abgleich mit den erworbenen Nutzungsrechten Herausforderungen dar. Heutzutage ist eine immer größere Verlagerung von klassischen on-premise Lizenzen hin zu Cloud-basierten Lösungen (Microsoft 365, IBM Cloud Pak, Adobe Cloud, usw.) zu beobachten. Diese Cloud Subscriptions entziehen sich oft dem Lizenzmanagement, da sie nicht im eigenen Rechenzentrum laufen und dort nicht gemonitort werden können. Zugleich ergeben sich aus diesem Trend erhebliche Einsparpotenziale, da Unternehmen die erworbenen Funktionen in teuren Abonnements in der Regel gar nicht umfassend nutzen. Auch auf diesen Umstand lässt es sich zurückführen, dass sich das Lizenzmanagement in den letzten Jahren vermehrt zu einem kaufmännisch sehr relevanten Thema entwickelt hat.

Eine gute Software-Dokumentation lohnt sich!
Auf der einen Seite verlangen die Softwarehersteller einen nachhaltig dokumentierten Einsatz der Software, auf der anderen Seite ist man ohne diese Dokumentation weder im Stande eine sinnvolle Optimierung der Lizenzierung vorzunehmen, noch im Falle eines strittigen Audits genügend „Beweise“ für eine regelkonforme Softwarenutzung zu liefern.

Status quo: Welchen Stellenwert hat das Lizenzmanagement in Unternehmen?

Es wird heute kaum noch ein Unternehmen geben, welches überhaupt kein Lizenzmanagement betreibt. Allein schon aufgrund der stetig steigenden Softwarenutzung und der damit verbundenen Kosten ergibt sich zwangsläufig die Notwendigkeit die Lizenzausgaben zu planen und zu kontrollieren.

Aber Vorsicht!

Lizenzmanagement dient oft als „Schlagwort“ und sagt erstmal wenig über den wirklich existierenden Reifegrad eines effizienten Lizenzmanagements aus. Außerdem stellt es vielmehr einen Prozess dar, welcher ständig evaluiert und angepasst werden muss. Das ist aber einfacher gesagt als getan. War lange Zeit ausschließlich kostenintensive Software in Rechenzentren implementiert, zeichnet sich heute ein viel dezentraleres Bild ab. Fachbereiche nutzen spezialisierte Software beispielsweise in der Produktion, im Design, in der Entwicklung. Eine zentrale Bereitstellung durch die IT-Abteilung ist dabei oft gar nicht mehr nötig. Dies führt dazu, dass ein gesamtheitlicher Blick auf die unternehmensweite Softwarenutzung und deren Beschaffung immer komplexer wird.

Einheitliche Beschaffungsprozesse, meist vom Einkauf gesteuert, versuchen hier Abhilfe zu schaffen. Aber zu oft werden diese in dringlichen Projektphasen umgangen, um schnell handeln zu können. Die spätere Aufarbeitung geht dann meist im Tagesgeschäft unter.

Wir unterstützen Sie rund um Software License Consulting!

Nutzungsverhalten und Lizenzmodelle von Software ändern sich fortlaufend. Dadurch stellt sich häufig die Frage, ob die Kosten für Lizenzen, Support und Betrieb einer Applikation noch in einer vernünftigen Relation zr Nutzung stehen. Mit Software License Consulting behalten unsere Experten Ihre Lizenzen stets im Griff und vermeiden Fehllizenzierungen und zu hohe Kosten.

Rollen und Verantwortlichkeiten: Wen geht das Thema Lizenzmanagement an?

Fragezeichen als Symbol für offene Fragen im Lizenzmanagement

Dies führt zu der Frage: Wer ist eigentlich für das Lizenzmanagement verantwortlich? Jeder Geschäftsbereich für sich, die IT-Abteilung, der Einkauf, die Geschäftsführung? Die Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da alle Bereiche Einfluss auf das Lizenzmanagement nehmen und je nachdem welchen Aspekt man betrachtet (rechtlich, kaufmännisch, technisch) unterschiedliche Aufgaben und Pflichten innehaben.

Die Definition von Rollen und Verantwortlichkeiten der einzelnen Bereiche und die Benennung entsprechender Mitarbeiter*innen ist daher ein ganz zentraler Bestandteil eines erfolgreichen Lizenzmanagements. Dabei muss nicht jede Rolle eine dedizierte Mitarbeiterin oder ein dedizierter Mitarbeiter abdecken, aber für jede Rolle muss es eine oder mehrere Personen mir klarer Verantwortung geben.

Diese Aufteilung stellt auch sicher, dass alle Unternehmensbereiche am Lizenzmanagement beteiligt sind und mögliche Risiken von unterschiedlichen Standpunkten identifiziert und bewertet werden können. Nicht selten zeigt sich erst bei einem Hersteller-Audit, welche Risiken dem Lizenzmanagement gar nicht bewusst waren. Nur Risiken, welche transparent sind, können auch bewertet werden. Daher stellt ein effektives Lizenzmanagement eine Symbiose aus Prozessen, Verantwortungen, Tool-gestützter Datenaufbereitung und Datenverarbeitung sowie Lizenz- und Produkt-Know-how dar.

Ein*e Lizenzmanager*in nimmt dabei eine zentrale Rolle ein. Je nach Unternehmensgröße und Unternehmensorganisation ist diese mehr im operativen Tagesgeschäft oder in der strategischen und koordinierenden Führung des Lizenzmanagements angesiedelt. In jedem Fall ist die Lizenzmanagerin oder der Lizenzmanager zentrale Ansprechperson im Unternehmen für alle lizenzrelevanten Belange.

Vorteile: Weshalb lohnt sich ein aktives Lizenzmanagement?

Das Lizenzmanagement verfolgt vor allem drei Hauptziele: Den vertragsgemäßen Gebrauch der kommerziellen Softwarenutzung im Unternehmen (Compliance), die Identifizierung und Bewertung von technischen und lizenztechnischen Risiken in der Softwarenutzung (Risiko Management) sowie die effiziente und wirtschaftlich-optimierte Bezug und Einsatz der Software im Unternehmen (optimale Lizenzierung).

Daraus ergeben sich folgende Vorteile:

  • Erhöhung der Transparenz des tatsächlichen Softwareeinsatzes
  • Erhöhung der Qualität und Verfügbarkeit von Daten zum Softwareeinsatz
  • Korrekte und regelmäßige Bestimmung des Lizenzbedarfs und der Lizenzbilanz
  • Auditsichere Verwaltung des effektiven Lizenzbestandes und der Lizenzverträge
  • Auditsichere Compliance auf Basis einer automatisierten Lizenzbilanzierung
  • Erheblich reduzierter Aufwand für die Vorbereitung und Durchführung von Audits
  • Steigerung der Wirtschaftlichkeit des Softwareeinsatzes (z. B. durch das Umsetzen von Optimierungspotenzialen)
  • Steigerung der Transparenz bezüglich der Softwarekosten in den einzelnen Unternehmensbereichen und Möglichkeit der betriebsinternen Leistungsverrechnung
  • Vermeidung unnötiger Lizenzausgaben
  • Bewertung von Risiken in der Softwarenutzung (z. B. Patchstände, Versionen) und in der Lizenzierung (z. B. freie oder doch kommerzielle Nutzung)

Outsourcing: Ist es sinnvoll, das Lizenzmanagement auszulagern?

Eine weitere und aktuell auch viel diskutierte Möglichkeit besteht darin, das Lizenzmanagement „outzusourcen“. Prinzipiell sollen damit zwei Dinge erreicht werden: Zum einen die Minimierung des internen Aufwands im Lizenzmanagement und zum anderen der Bezug externer Lizenzmanagement-Expertise. Natürlich lassen sich auch Teilaspekte extern ausgliedern und das eigentliche Lizenzmanagement bleibt in-house. In jedem Fall ist es wichtig, die Aufgaben klar abzugrenzen und die Schnittstelle zwischen externem Leistungserbringer und internen Ressourcen sauber zu definieren. Dann können Unternehmen in der Tat sehr vom externen Lizenz- und Produkt-Know-how profitieren und den oft erheblichen Aufwand in der kontinuierlichen Pflege und Bereitstellung von lizenz- und auditrelevanten Informationen minimieren. Regelmäßige Jour-Fixe sollten dabei etabliert werden, um stets ein gemeinsames Verständnis der aktuellen Situation zu erhalten und um Themen zu priorisieren.

Diese Vorteile ergeben sich durch ein teil- oder voll outgesourctes Lizenzmanagement:

Proaktives Management von Lizenzen, unabhängig von der Arbeitslast im Tagesgeschäft

Beratung und Unterstützung von Lizenzexperten, welche die Produkte technisch und lizenztechnisch verstehen

Planbare Kosten

Mehr Ressourcen bzw. Entlastung im Tagesgeschäft

Pflege aller lizenzrelevanter Daten und weniger Aufwand im Audit-Fall

Fazit: Lizenzmanagement wird immer wichtiger

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das heutige Lizenzmanagement eine Vielzahl von Tätigkeiten, Prozessen, Tools und Verantwortlichkeiten umfasst. Es gilt, eine immer komplexere IT-Infrastruktur aus Produkten verschiedener Hersteller auf Workstations, Servern, on-premise, in der Cloud, hybrid oder als Cloud-Apps auditsicher und lizenzoptimiert zu managen. Dem Lizenzmanagement wird eine immer größere Bedeutung zukommen, da der Einsatz von Software weiter zunehmen wird und mittlerweile viele Bereiche, auch außerhalb der klassischen IT und des Rechenzentrums, betrifft.

Durch ein klar strukturiertes Lizenzmanagement und die Unterstützung von externen Spezialisten lassen sich diese Herausforderungen meistern und die drei wichtigsten Ziele des Lizenzmanagements – Compliance, Risiko Management und optimale Lizenzierung – nachhaltig realisieren.

Über den Autor: Martin Lange

Martin Lange ist seit 2020 als IAITAM-zertifizierter Software Asset Management Berater für die TIMETOACT tätig. Seine Schwerpunkte liegen in der ganzheitlichen Betrachtung von und Beratung zu SAM-Prozessen und SAM-Tools. Ein pragmatischer Ansatz ist ihm dabei besonders wichtig. In seinen Worten: „SAM sollte keine Wissenschaft darstellen, sondern schnelle und wertbringende Ergebnisse liefern.“ Erfahrungen in diversen SAM-Projekten konnte Martin in seiner 15-jährigen Vertriebs- und Beraterlaufbahn bei Software- und Toolherstellern sowie Beratungsunternehmen sammeln.

Martin Lange
Senior Consultant Performance Strategy TIMETOACT Software & Consulting GmbH

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